Auch hier im Hotel Kniebishöhe gibt es erst ab 8 Uhr Frühstück. Da ich aber schon seit 5:30 Uhr hellwach war, hab ich die Zeit genutzt, um weiter an meinem Blog zu schreiben. Aus Bequemlichkeitsgründen hab ich dann schon gegen 6:30 Uhr im Restaurant am Tisch Platz genommen. Im Hotelzimmer gab es nur einen kleinen Beistelltisch, an dem ein vernünftiges Arbeiten nicht möglich gewesen wäre. So hatte ich dann auch schon 2 Cappuccinos Vorsprung, als die anderen um 8 Uhr dazu gestoßen sind.
Um 9 Uhr waren wir fertig zum Abreisen. Der Hotelier hat uns dann auch wieder zur Alexanderschanze gebracht, von wo wir dann diese Etappe starteten.
Auf einem schmalen Pfad tauchten wir in den Wald ein. Es dauert nicht lange, bis wir nach 3,5 km auf einem Teilstück des Höhenweges wieder eine schöne Talsicht erhaschen konnten. Am Bauernkopf, bei dem bei schönem Wetter auch Gleitschirme und Drachenflieger abheben, bietet sich ein besonders schöner Blick in das Renchtal auf Bad Griesbach.

Blick vom Bauernkopf auf Bad Griesbach
Nach einem weiteren Kilometer haben wir die Wegkreuzung Graseck erreicht. Hier führt ein Weg zur Teufelkanzel, einer imposanten Felsformation, die auf einem alpinen Felsensteig erklommen werden kann.
Wir bleiben aber auf dem Westweg und folgen dem Pfad auf der Kammhöhe. Vorbei an der Hildahütte verstärken sich bei mir die Druckschmerzen auf der Oberseite meiner beiden kleinen Zehen wieder. Egal, weiter geht’s auf einem schmalen Waldweg bis zur Hütte auf der Lettstädter Höhe (966m).
Jetzt tun die Zehen aber richtig weh. Susanne hat glücklicherweise spezielle Druckpflaster dabei, die deutlich dicker sind als übliche. Die absorbieren den Druck und verteilen ihn gleichmäßig. Eine willkommene Maßnahme für die geschundenen Füße. Während der medizinischen Versorgungspause fängt es mal wieder an zu regnen. Also Regenjacke angezogen und nach dem Schauer die Wanderung fortgesetzt.

Blick zum Glaswaldsee
Der Glaswaldsee kann vom höherliegenden Glaswaldseeblick in seinem Kar beäugt werden. Die Regenjacke konnte ich hier wieder einpacken. Beim folgenden Abstieg zum Freiersbergsattel wird im Wanderführer ein Abstecher hinauf zum Klagstein empfohlen.

Der Klagstein
Dieser Sandsteinfelsen, der hoch über dem Wildschapacher Tal thront ist dort als herrlicher Aussichts- und Rastplatz beschrieben. Wir haben uns darauf eingelassen und den Aufstieg zu diesem Punkt gewagt. OK, der Felsen ist von der zugänglichen Seite ganz schön anzuschauen, jedoch als Aussichtsplatz wegen der hochgewachsenen Vegetation ringsum nicht mehr zu empfehlen, es fehlt an jeglicher Fernsicht.
Nachdem wir dann den Hauptweg wieder erreicht hatten ging es steil bergab zum Freiersberger Tor, einem der Westwegportale. In diesem Zwischental mit den gemütlichen Bänken und einem schönen Sandsteinbrunnen machten wir die letzte Trinkpause bevor es wieder hoch ging vorbei am Hundskopf zur Littweger Höhe.

Aussicht in der Nähe der Haaghütte
Von hier aus ging es dann noch etwa 4 km durch den dichten Wald.
Obwohl dies bis dahin die kürzeste Etappe und diese auch vom Gelände gar nicht mal so anspruchsvoll war, schlauchte sie mich erheblich. Ein letzter langgezogener Anstieg sorgte für ein sehr unangenehmes Brennen in den Oberschenkeln. Mir kam es vor, als dass bei jedem Schritt die Muskeln sich maximal zusammenziehen und wieder loslassen. Meine Wanderfreunde schickte ich schon weiter, da ich deren Tempo nicht mehr mithalten konnte. In dieser Phase wünschte ich mir eine Bank, um erneut kurz Rast zu machen und ich die Beine entspannen kann. Aber es gab keine Bank mehr. Also schleppte ich mich förmlich ganz langsam weiter bis zum Gasthaus Hark, unserem heutigen Etappenziel.
Kaum hab ich den Wald verlassen, lag der Hof idyllisch in einer Senke, weitab von jeglichem Straßenlärm und sonstigen zivilen Bauwerken.

Harkhof – Ziel der 5. Etappe
Glücklich, auch hier wohlbehalten angekommen zu sein hab ich mich gerne zu den Wanderkollegen auf die Sonnenterasse gesetzt und ein kühles Getränk genossen.
Nach dem Duschen und Abendessen haben wir mit einem anderen Wanderer (der der in der Wegscheidthütte übernachtet hatte), gemütlich beim Kniffeln und Genießen von diversen Getränken und natürlich beim Austausch von Gedanken, ausklingen lassen.
gsharald
14. Juni 2018 at 12:43
Alleweil geht’s weiter. Ich habe schon gedacht, dass du die Berichte eingestellt hast. Die Etappe von der Alexanderschanze nach Hausach haben wir damals mit dem Gepäcktransport (Taxi) zurückglegt. Meine Frau hatte Probleme mit dem Knöchel. Unsere Begleiter haben diesen Abschnitt in einem Rutsch zurückgelegt.
Vermute ich richtig, dass ihr eine Pause eingelegt habt und der zweite Teil ein anderes mal folgt.
Für deine Blessuren gut Besserung. Ich bin auf deine weiteren Berichte gespannt.
LG Harald
gabunz
14. Juni 2018 at 15:21
Nun, eine Etappe haben wir noch gemacht, die von Hark nach Hausach.
Dann haben wir die “Pause“ gemacht und werden im September von Hausach bis nach Basel, bzw. kurz vorher wandern.
LG
Niki